Unsicherheiten und verändertes Kaufverhalten beeinflussten das digitale Marketing für B2B-Unternehmen in 2021. Aber auch Innovation, Digitalisierung und steigende Online-Verkäufe. Und wie geht es 2022 weiter? Das verraten wir in unseren 5 Trends für das digitale B2B-Marketing.
So viel schon mal vorweg: Qualifizierte Leads zu generieren, bleibt das Top Ziel von B2B Marketer:innen - auch in 2022. Aber wie du diese generierst, wird sich deutlich verändern.
1. Datenschutz und der Tod der Cookies
Erst im Dezember 2021 wurde ein neuer Meilenstein in Sachen Datenschutz und Privatsphäre mit dem neuen Telekommunikations-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) gesetzt. Das bedeutet, dass Nutzer:innen dem Setzen von nicht zwingend erforderlichen Cookies ausdrücklich zustimmen müssen. Unternehmen ist es so nicht erlaubt, Daten ohne Einwilligung zu sammeln, Adressverteiler aufzubauen und detaillierte Nutzerprofile zu erstellen.
Google hat zusätzlich angekündigt, Third-Party-Cookies, die vor allem für das Tracken der Nutzer:innen eingesetzt werden, bis Anfang 2023 schrittweise einzustellen. Die Privatsphäre der Nutzer:innen soll so verbessert werden. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Arbeit vieler Marketer:innen und Unternehmen in allen Branchen. Um Informationen ihrer Nutzer:innen dann zu bekommen, müssen Unternehmen anfangen, First-Party-Daten (Daten, die von der eigenen Website kommen) oder Zero-Party Daten (Daten, die der Nutzer selbst zur Verfügung stellt), zu generieren.
Der Verlust der Cookies wird die Werbewelt ordentlich aufmischen. Was muss man also jetzt als Marketer:in tun? Zustimmungsbasiertes Marketing ist ein Punkt, der dich nach vorn bringen kann. Dabei setzt du sogenannte Website-Overlays ein, die Nutzer:innen davon überzeugen, freiwillig Cookies zu akzeptieren oder sich mit einem Profil einzuloggen. Der Vorteil für die Nutzer:innen: Sie haben ein besseres Nutzererlebnis auf der Website. Zum Beispiel durch eine stärkere Personalisierung oder um individuelle Produktempfehlungen zu bekommen. Der Aufbau von Kundenbindung und Vertrauen erleichtert das “Akzeptieren des Häkchens” deutlich und ist dadurch so wichtig wie nie zuvor.
Content ist der neue Cookie - sagt der/die Content Manager:in
Ein weiterer Weg, besonders für B2B-Unternehmen, ist das semantische Targeting. Kommt dir das vielleicht noch bekannt vor? Vor einigen Jahren hat es sich gegen die einfacher zu nutzenden Third-Party Cookies nicht durchgesetzt - heute wird es wieder hervorgeholt. Aber was ist semantisches Targeting bzw. contextual Targeting eigentlich? Es bedeutet, dass Nutzer:innen nur noch Werbung erhalten, die relevant für den eigentlichen Inhalt ist. Schaust du dir also eine Webseite über Stricken an, bekommst du zum Beispiel Werbung für Stricknadeln angezeigt, nicht aber für Autoreifen. Wenn du dir dann einen Artikel über Content Optimierung anschaust, erhältst du beispielsweise Softwarelösungen angezeigt. Aus der Sicht der Nutzer:innen ist diese Art und Weise weniger gruselig - man hat nicht das Gefühl verfolgt zu werden.
Das Zurückgehen zum semantischen Targeting bedeutet auch, sich auf das Produzieren und Verbreiten relevanter Inhalte zu fokussieren. Hier kommt dann wieder B2B-Content Marketing ins Spiel. Durch qualitativ hochwertige und relevante Inhalte zu deinem Produkt kann der Algorithmus besser deine Inhalte auf den passenden Webseiten ausspielen - Keywords sind das Zauberwort. Um bessere Inhalte zu veröffentlichen, kann dir unser nächste Trend direkt weiterhelfen.
2. Die Macht der Artificial Intelligence (Künstlichen Intelligenz)
Artificial Intelligence (AI) oder zu deutsch Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Die Anzahl der Unternehmen, die KI in ihr digitales Marketing integriert, ist im letzten Jahr stark gestiegen. KI ist eine der großen Technologien, die hinter sprachgesteuerten Assistenten und Voice Search, also der Sprachsuche, steht. Sie kann viele Aufgaben im digitalen Marketing und im Content Management vereinfachen und automatisieren. Dies spart Unternehmen wertvolle Zeit und sorgt für ein verbessertes Kund:innenerlebnis.
Marketing Automatisierung
Im kommenden Jahr wird die Nachfrage der Technologie für Marketing Automatisierungsprogramme weiter stark steigen. KI kann dir als Marketer:in helfen, deine Strategie anhand von Echtzeitdaten und effizienten Prognosen besser umzusetzen. Bereits 2/3 der B2B Marketer:innen planen, evaluieren und implementieren KI in ihre Marketing- und Verkaufsplanung. Auch um deine Inhalte qualitativ hochwertig und relevant zu gestalten, kann KI helfen. Zum Beispiel bei der Texterstellung mit Hilfe automatischer Keyword-Abdeckungen, oder Feedback vor der Veröffentlichung zu passenden Verlinkungen zu anderen Inhalten, oder auch für die Auswahl des richtigen Kanals.
Nie war es so einfach, mit Hilfe von KI an Daten zu kommen, um wertvolle Kundendaten zu generieren und neue Marketingstrategien voranzubringen. Auch unsere ContentPepper Digital-Marketing-Plattform arbeitet mit künstlicher Intelligenz und hilft dir mit Echtzeit-Empfehlungen schon vor der Veröffentlichung, deinen Content zu optimieren und deine Strategie erfolgreich umzusetzen.
3. Hybrid Veranstaltungen als das neue “Normal”
Wenn uns die Pandemie eines gelehrt hat, dann, dass es auch online geht. Wo 2019 noch alle zu Präsenzveranstaltungen angereist sind, ist spätestens seit 2021 klar: Webinare sind die neuen Top Performer. Sie sparen Geld und Zeit und bringen oftmals qualifiziertere Leads hervor als Präsenzveranstaltungen. Egal ob virtuelle Events, Webinare oder Online Kurse, sie sprießen aus allen Löchern. Und das mit Recht. Mit 66 % sind Webinare eines der meistgenutzten Medien für B2B-Unternehmen. Zielgruppengerecht und persönlich kannst du so deine Kund:innen ansprechen, mit ihnen interagieren und Leads generieren.
Doch was passiert, wenn Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind? Fallen virtuelle Events wieder weg? Nein, natürlich nicht! Es wird vermehrt hybride Veranstaltungen geben. Auch wenn hybride Veranstaltungen kein neuer Trend in dem Sinne sind, so hat die Pandemie die Adaption um ein Vielfaches beschleunigt. Hybride Veranstaltungen bieten eine Kombination aus Präsenz und virtuellen Komponenten, die deine Veranstaltung inklusiver und auch nachhaltiger machen. Sie vereinen die Vorteile beider Formate und erreichen somit noch mehr potenzielle Kund:innen.
Präsenzveranstaltungen haben den großen Vorteil, dass du ganz persönlich mit deinen Kund:innen in Kontakt treten kannst. Andererseits entstehen bei Präsenzveranstaltungen häufig hohe Kosten durch die Anmietung großer Räume, Übernachtungs- und Anreisekosten. Es spielt auch immer mehr der (negative) Umweltaspekteine große Rolle, wenn es um Veranstaltungen geht. Hybride Veranstaltungen sind hierbei um einiges umweltfreundlicher. Kund:innen, die eine weite Anreise hätten, ist eine Teilnahme dennoch möglich. So kann man mit hybriden Veranstaltungen ein größeres Publikum ansprechen und gleichzeitig die persönliche Note eines Live-Events beibehalten.
4. Content Priorisierung - Welcher Inhalt ist wo 2022 wichtig?
Blogs, Videos, Whitepaper und mehr sind wertvolle Tools für B2B Marketer:innen geworden. So kamen in den letzten Jahren viele neue Kanäle hinzu, aber die Marketing-Teams wurden dadurch nicht zwangsläufig größer. Daher ist es für B2B-Marketer:innen in 2022 wichtiger denn je, Content zu priorisieren und auf die richtigen Kanäle zu setzen. Mithilfe von nützlichen Inhalten, die du regelmäßig veröffentlichst, zeigst du deine Expertise und den Wert deines Unternehmens. Kund:innen können so ihre Probleme lösen und Entscheidungen besser treffen - das schafft Vertrauen und lässt dein Unternehmen im Ansehen steigen.
B2B Kund:innen konsumieren Inhalte mehr und mehr online. Laut des Demand Gen Report widmen sich 41 % der B2B Kund:innen drei bis fünf veröffentlichten Inhalten, bevor sie eine/n Vertriebler:in kontaktieren. Wenn du deine Expertise nicht aktiv über Content Marketing demonstrierst, verpasst du große Wachstumsmöglichkeiten. Ausschließlich Blog Posts zu veröffentlichen, um Traffic und Leads zu generieren, wird 2022 aber nicht mehr ausreichen. Probiere es stattdessen auch mal mit neuen Kanälen und überprüfe, ob du stattdessen vielleicht auf alte Formate verzichten kannst, um Zeit zu sparen. Wir haben zwei Kanäle, die du dir 2022 einmal genauer anschauen solltest:
Lauscher auf, jetzt kommt der Podcast
Die Nachfrage nach lehrreichen Podcasts steigt enorm. Viele Unternehmen, auch B2B-Unternehmen, sind schon aufgesprungen und entdecken diese neue Möglichkeit für sich, spezielle Nischen-Gruppen anzusprechen. Mit hoch qualitativen und informativen Inhalten hat ein Podcast großes Potenzial für deine Content-Marketing-Strategie 2022. 2021 gab es laut Podcast Insight mehr als 2 Millionen Podcasts mit über 48 Millionen Episoden.
Zusammen mit Social Media und Blogposts kannst du als add-on Kund:innen ansprechen, die lieber Inhalte per Audio konsumieren. Der Unterschied zur Textform ist, dass du durch die Stimme die Inhalte viel persönlicher und auch emotionaler rüberbringst.
Um über Podcasts auch Leads zu generieren, solltest du auf Werbung in fremden, für deine Zielgruppe ebenfalls interessante, Podcasts setzen. Die große Mehrheit der Hörer:innen, nämlich 67%, fühlt sich dadurch bisher noch nicht einmal gestört und ist somit interessiert an Werbung in Podcasts.
Story Driven Visualisation
Durch den explosiven Anstieg von Smart Speakern wie Alexa, Siri und Co. und somit auch die Nutzung von Voice Search, könnte man meinen, dass besonders gut “ablesbare” Inhalte wichtiger werden. Auch wenn durch die Verbesserung der Voice Search sich die Art und Weise ändert, wie wir Inhalte kreieren, solltest du gleichzeitig visuellen Content nicht links liegen lassen.
Studien haben gezeigt, dass Menschen visuelle Inhalte gegenüber einfachen Textinhalten bevorzugen. Dies spiegelt sich auch in der Google-Suche wieder: Dort suchen immer mehr Menschen direkt nach visuellen Ergebnissen. Visuelle Inhalte sind außerdem einfach zu merken und schnell abrufbar. Wenn du Daten visualisiert und Infografiken, Bilder und Videos zu einem Text hinzufügst, wirkt dieser nicht nur attraktiver und interessanter, sondern hilft auch deinen Leser:innen, den Inhalt besser aufzunehmen.
5. Strategic Marketing Transformation
Wenn man Artikel wie diesen mit kommenden Trends im B2B Marketing liest, klingt es immer so einfach, Trends erfolgreich in seine Marketingstrategie zu integrieren und auch umzusetzen. Leider reicht es oft nicht, nur im Marketing den neuesten Techniken und Technologien zu folgen, um im Unternehmen die gewünschten Erfolge zu sehen.
Digitales Marketing wird zunehmend komplexer. Deine Marketingziele müssen daher in Ausrichtung der gesamten Unternehmensziele entstehen. Als B2B-Marketer:in solltest du weiter denken als nur bis zum nächsten Lead. Knüpfe nachhaltig die Verbindung mit allen anderen Abteilungen, um dann gemeinschaftlich die gesetzten Ziele zu erreichen. Dieser Prozess nennt sich übrigens Strategic Marketing Transformation.
Eine Strategic Marketing Transformation kann eurem Unternehmen helfen, Kundenservices und -erfahrungen zu verbessern, eure Brand Awareness zu steigern und Leads zu generieren. Hierbei geht es darum, nicht alles dem Marketer allein zu überlassen. Auch Mitarbeiter:innen in anderen Abteilungen können dabei unterstützen, Kundenbeziehungen aufzubauen. Sie können zum Beispiel mit potenziellen Kund:innen auf LinkedIn kommunizieren, qualitative Inhalte für Blogposts mit einbringen und ihre Online-Präsenz als Mitarbeiter:in des Unternehmens aufbauen. All diese Faktoren sind Teil der übergeordneten Strategie und sollten von allen Abteilungen und Mitarbeiter:innen des Unternehmens mit beeinflusst werden, nicht nur vom Marketer:in selbst.
Deine Marketing Strategie 2022 sollte also Ziele definieren und Pläne aufzeigen, wie du deine B2B Kund:innen erreichen möchtest, inklusive Content Marketing, SEO, E-Mail-Marketing, Social Media, Werbung und Offline Marketing. Zusätzlich solltest du auch festlegen, wie Mitarbeiter:innen aus anderen Bereichenzur Erreichung dieser Ziele beitragen können. Einfach gesagt: Dank Strategic Marketing Transformation liegt die Leadgenerierung nicht nur allein in deinen Händen, sondern in denen der gesamten Belegschaft.
Fazit
Es ist Zeit, deine B2B-Marketing-Strategie zu planen, wenn du damit nicht schon längst gestartet bist. Stell sicher, dass du mit einem klaren Plan mit deinen Zielen für 2022 ins neue Jahr gehst und auch, wie du diese erreichen möchtest.
Es ist noch nie wichtiger gewesen, mit Content Marketing personalisiert, deine spezifische Zielgruppe anzusprechen. Verstehe deine Nutzer:innen und Kund:innen. Welche qualitativen Informationen möchten sie auf welchem Kanal bekommen? Per Newsletter, Webinar oder doch lieber als Podcast auf die Ohren? Dank des Data-Driven Zeitalters ist es ganz einfach, diese Informationen auch zu bekommen. Allerdings müssen Unternehmen schon bald ohne Second und Third-Party Daten ihre Kund:innen zu verstehen lernen und somit eine große Hürde im neuen Jahr nehmen. Was uns sonst noch erwartet? Es bleibt spannend!