Acht Sekunden – so lange hast du Zeit, um Nutzer:innen von dir und deinem Angebot zu überzeugen. Daher ist es wichtig, sich von der breiten Masse abzuheben und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Eine gute Möglichkeit ist Storytelling. Lange Zeit haben vor allem B2C-Unternehmen diese Methode eingesetzt. Mittlerweile verstehen aber auch immer mehr B2B-Unternehmen, dass sie mit Hilfe von Storytelling Entscheider:innen beeinflussen und überzeugen können. Wir erklären dir, was du beim Storytelling unbedingt beachten solltest und welche Vorteile es B2B-Unternehmen bietet.
Was ist Storytelling und wie funktioniert es?
Storytelling ist eine Methode, bei der man mit Hilfe von Geschichten Informationen, zum Beispiel über ein Produkt, vermittelt. Ziel dabei ist es, dass die Botschaft den potenziellen Kund:innen möglichst lange im Kopf bleibt. Storytelling macht dies selbst bei schwierigen und komplexen Inhalten möglich, da Informationen veranschaulicht und so leichter verständlich werden. Stell dir vor, du musst für dein Unternehmen ein neues KI-Software Tool bewerben. Doch das ist gar nicht so leicht, denn die Informationen über das Produkt sind komplex, abstrakt und nicht für jeden verständlich. Genau hier kommt Storytelling ins Spiel. Anstatt nur mit langweiligen Zahlen und Fachbegriffen um dich zu werfen, erzählst du eine ansprechende Geschichte zu deinem Produkt. Du zeigst, wie dein Produkt dabei hilft, endlich einen effizienten Arbeitsalltag zu haben, ohne dutzende Überstunden in der Woche machen zu müssen. Der Protagonist kommt abends pünktlich und glücklich nach Hause, hat endlich wieder mehr Zeit mit seinen Kindern und kann entspannt schlafen gehen, ohne dass er Angst vor dem Berg an Arbeit hat, der auf ihn wartet. Du siehst: Aus einem vermeintlich schwierigen und trockenen Thema kannst du einfach eine Geschichte kreieren, die deinen potenziellen Kund:innen positiv im Kopf bleibt.
Vorteile von Storytelling im B2B-Marketing
Und trotzdem setzen noch immer wenige B2B-Marketer Storytelling um. Dies liegt unter anderem daran, dass sie immer noch denken, dass die Entscheider:innen in B2B Unternehmen rein rational denken. Doch auch wenn du es kaum glauben magst: Sie sind auch nur Menschen. Auch sie lassen sich durch ihre Emotionen leiten und fällen anhand dessen Entscheidungen. Gutes Storytelling macht nämlich genau das: Emotionen transportieren. Dadurch verknüpfen Nutzer:innen dein Produkt mit ihren persönlichen Erfahrungen, wodurch ein Gefühl von Vertrautheit entsteht. Außerdem sind auch die Entscheider:innen nicht allwissend. So muss sich zum Beispiel der Einkauf mit vielen verschiedenen Themen befassen und hat nicht überall eine große Expertise. Wenn du deine Geschichte gut vermittelst, kann dir dies den ersten Kontakt zu potenziellen Kund:innen deutlich erleichtern.
Doch damit zum Beispiel der Einkauf überhaupt auf dein Produkt aufmerksam wird, musst du dich von deiner Konkurrenz abgrenzen. Seien wir mal ehrlich, jeder kann ein paar Zahlen und Fakten zu einem Produkt, die er von der Produktentwicklung bekommen hat, zusammenführen. Das ist nicht nur wenig kreativ, sondern grenzt dich auch ein keiner Weise von anderen Unternehmen ab. Doch erzählst du eine gute und vor allem passende Geschichte, kann dies für dich die Eintrittskarte zu neuen Kund:innen sein. Denn mit Hilfe von Geschichten kannst du vor allem komplexe Abläufe einfach erklären und so dafür sorgen, dass deine Zielgruppen dein Produkt oder deine Dienstleistung verstehen.
Wie setzt man Storytelling im B2B-Marketing richtig ein?
Natürlich gibt es auch einige Dinge, die du unbedingt beachten solltest, wenn du eine gute Geschichte erzählen möchtest! Deswegen haben wir hier vier Tipps für dich, mit denen deine Geschichte zu einem vollen Erfolg wird:
- Definiere deine Zielgruppe genau, um eine Story zu erzählen, die sie anspricht und für sie relevant ist. Denn Menschen sind eher von einer Geschichte berührt, mit der sie sich identifizieren können. Außerdem solltest du die Geschichte zum Beispiel von Mitarbeiter:innen oder Anwender:innen erzählen lassen. Denn: Steht der Mensch im Mittelpunkt, steigert dies die Identifikation mit dem Geschehenen. Beachte aber auch, dass verschiedene Personengruppen Geschichten komplett unterschiedlich auffassen können. Dies hat unter anderem mit ihrer Herkunft und ihren bisherigen Erfahrungen zu tun.
- Das Ziel muss im Fokus stehen. Frage dich, was du mit der Story erreichen willst und welche Handlung beim Empfänger ausgelöst werden soll.
- Wecke die Emotionen deiner Empfänger:innen – und überlege dir auch, welche Emotionen es konkret sein sollen. Möchtest du eher zum Nachdenken anregen oder die Zuschauer:innen zum Lachen bringen? Die Emotionen sind der entscheidende Unterschied zur herkömmlichen Werbung und geben dir die Chance, dass deine Kund:innen auch eine emotionale Bindung zu deinem Unternehmen aufbauen.
- Bei all der Kreativität und dem Spaß, die eine Geschichte mit sich bringt, darfst du eine wichtige Sache nicht vergessen: Seriosität. Du musst in deiner Kommunikation immer seriös bleiben und nicht unprofessionell wirken. Schließlich muss auch eine gut erzählte Geschichte zum Image eures Unternehmens passen.
Best Practice: Storytelling im B2B-Bereich
Viele Verantwortliche denken, dass ihre Produkte oder Dienstleistungen nicht das Potenzial haben, um eine gute Story zu erzählen. Dabei bietet nahezu jedes Produkt eine interessante Geschichte. Deswegen wollen wir die Geschichte der Firma „Klüber Lubrication“ mit dir teilen. Diese bieten Schmierstoff für verschiedenste industrielle Anwendungen an. Jetzt fragst du dich vielleicht, wie man eine Geschichte über Schmierstoff erzählen soll, bei der man nicht nach 30 Sekunden abschaltet. Doch genau das hat Klüber Lubrication geschafft und ist damit wohl einer der besten Beweise dafür, dass gutes Storytelling auch im B2B-Bereich möglich ist.
Fazit
Gutes Storytelling fällt nicht vom Himmel und bedeutet eine Menge Organisation und Planung. Doch der Aufwand lohnt sich. Durch gutes Storytelling kannst du dich von deiner Konkurrenz abheben und so neue Kund:innen für dich gewinnen. Schaue dir daher eure Produkte genau an und überlege, welche Geschichten dahinter stecken können, die nur darauf warten erzählt zu werden.